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Hühnerkrankheiten - die 5 häufigsten


Ein Huhn guckt streng in die Kamera. Es will, dass du alles über Hühnerkrankheiten liest.

Hühnerkrankheiten zu kennen bedeutet, sie auch zu er-kennen, wenn deine Hühner sich anders verhalten als gewohnt! Je früher du eine Erkrankung deiner Tiere bemerkst, umso besser sind die Heilungschancen. Deshalb ist mir Aufklärung über Hühnerkrankheiten ein wichtiges Anliegen. Dieses wissen erspart dir und deinen Hühnern viel Ärger.

Heute habe ich dir eine Liste der 5 häufigsten Hühnerkrankheiten zusammengestellt. Dieser Artikel gibt dir einen kompakten und wichtigen Überblick.



Inhaltsverzeichnis



Hühnerschnupfen

Hühnerschnupfen zählt zu den häufigsten Hühnerkrankheiten. Wie wir Menschen holen auch Hühner sich bei wechselhaften Temperaturen schnell einen Schnupfen. Deshalb sollte jeder Hühnerhalter diesen Klassiker unter den Hühnerkrankheiten kennen.


Ursachen

Die Ursachen sind vielfältig, wobei sie fast immer mit den Witterungsverhältnissen zusammenhängen.


  • Feuchter Auslauf

  • Feuchte Einstreu

  • Temperaturunterschied zwischen Auslauf und Stall zu hoch

  • Zugluft im Stall


Gut zu wissen:

Wir unterscheiden virale, wie die Infektiöse Bronchitis (IB), und bakterielle Atemwegsinfektionen wie den klassischen Hühnerschnupfen bei den Hühnerkrankheiten.


Symptome

Die Symptome von Hühnerschnupfen müssen, wie bei allen Hühnerkrankheiten, nicht alle gleichzeitig auftreten. Diese sind die häufigsten:


  • Nasenausfluss

  • verklebter Schnabel

  • Niesen

  • zugeschwollene Augen, schaumiges Sekret

  • Atemgeräusche

  • Kopfschütteln

  • Schnabelsperren

  • Apathie


Was ist zu tun?

Wenn Anzeichen auftreten, ist es ratsam, betroffene Hühner sofort zu isolieren, um eine weitere Ausbreitung von Hühnerkrankheiten zu verhindern. Die meisten Atemwegsinfektionen sind hochansteckend!

 

Zur Erstbehandlung und Beruhigung der Schleimhäute kannst du dem Trinkwasser ätherische Öle für Hühner beimischen. Es schadet nicht, sie in deiner Hausapotheke für Hühnerkrankheiten vorrätig zu haben.

 

Reinige unbedingt den kompletten Stall gründlich. Desinfiziere ihn anschließend mit einem Mittel, das sowohl gegen Viren als auch Bakterien hilft.

 

Achtung

Sollte sich der Gesundheitszustand des Huhns nach wenigen Tagen nicht verbessern oder es apathisch wirken, empfehle ich dringend eine Vorstellung bei einem Geflügeltierarzt! Mit manchen Hühnerkrankheiten ist nicht zu spaßen.


Rote Vogelmilbe

Als nachtaktive Parasiten verstecken Rote Vogelmilben sich tagsüber in Ritzen und Spalten des Hühnerstalls und kommen nur nachts heraus. Dann saugen sie das Blut deiner Hühner.


Ursachen

Rote Vogelmilben können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:


  • Unverfüllte Ritzen im Hühnerstall

  • Ungünstige Einstreu (Stroh)

  • Unzureichende Reinigung von Stall und Gerätschaften

  • Hohe Luftfeuchtigkeit im Stall

  • Warme Temperaturen


Symptome

Die Anzeichen eines Befalls mit Roten Vogelmilben sind ernst und sie zählen zu den wichtigsten Hühnerkrankheiten:


  • Vermehrte Unruhe, Stress

  • Hautirritationen und Schuppenbildung

  • Schlechtes Federkleid

  • Federpicken

  • Abnahme der Legeleistung

  • Anämie (Blutarmut) –blasse Kämme und Kehllappen

  • Plötzliche Todesfälle


Was ist zu tun?

Bei Verdacht auf einen Befall, begib dich sofort auf die Suche. Da die Roten Vogelmilben nicht auf deinen Hühnern leben, sind sie schwierig zu finden. Entweder suchst du alle Ritzen nahe den Nestern und Sitzstangen ab oder du greifst auf einen Trick zurück: Umklebe die Ränder der Sitzstangen mit doppelseitigem Klebeband, so siehst du am nächsten Morgen, was Sache ist.

 

Hast du einen Befall, ist eine gründliche Reinigung des Stalls wie bei vielen Hühnerkrankheiten unerlässlich! Und das mehrmals über einen längeren Zeitraum, da ihre Eier sehr beständig sind. Leider. Nutze dafür geeignete, wirksame Mittel.

Denke daran, alle eventuell vorhandenen Ritzen zu säubern, gut zu trockenen und anschließend mit Silikon zu verschließen!


Würmer

Würmer können für Hühner ein ernsthaftes Gesundheitsproblem darstellen. Deshalb gehören auch sie hier zu den häufigen Hühnerkrankheiten.


Ursachen

Die Aufnahme von Wurmeiern erfolgt durch:

 

  • Fressen von befallenen Schnecken oder Regenwürmern

  • Aufnehmen von Wurmeiern mit Erde

  • Picken in verschmutzter Einstreu oder verschmutztem Auslauf

  • kotverschmutztes Wasser und Futter


Symptome

Ein Wurmbefall zeigt sich oft erst spät. Eine zügige Erkennung ist daher wichtig, bevor es deinen Hühnern richtig schlecht geht. Typische Symptome sind:

 

  • Auffälliger Kot

  • Verschmierte Federn am Po

  • Gewichtsverlust

  • Blässe

  • Weniger Legeleistung

  • Sichtbare Würmer im Kot oder Ei

  • Plötzlicher Tod


Was ist zu tun?

Eine Kotprobe hilft, den Befall zu identifizieren, und ermöglicht dir die gezielte Entwurmung. Beachte dabei mögliche Wartezeiten, bevor du wieder Eier verzehrst!


Federpicken

Auch eine Verhaltensstörung möchte ich unter den Hühnerkrankheiten aufführen, da es sehr wichtig ist, sie zeitig zu erkennen. Denn: Federpicken mündet in Kannibalismus!

Ursachen

Hühner formen ihre Rangordnung durch beherztes Picken. Es gibt jedoch Situationen, in denen dies über das normale Maß hinausgeht. Mögliche Ursachen sind:

 

  • Langeweile

  • Beginnendes Federwachstum bei Küken

  • Punktuelle Sonneneinstrahlung

  • Fütterungsfehler

  • Stress

  • Krankheit und Schwäche


Symptome

Die Symptome von Federpicken können vielfältig sein:

 

  • Verletzungen der Haut

  • Blutige Federkiele

  • Unruhe

  • Verändertes Verhalten in der Gruppe


Was ist zu tun?

Ich rate, nicht das bepickte Tier aus der Schar zu nehmen, da das Picken meist weitergeht. Sinnvoller ist, den Übeltäter ausfindig zu machen und diesen sofort zu isolieren.

 

In der Schar wird es dann schnell ruhiger, und nach 1–2 Wochen Isolation ist eine Vergesellschaftung mehrheitlich wieder möglich.

 

Wichtig zu wissen: Das oberste Gebot ist, Langeweile zu vermeiden. Dies gelingt durch veränderbares Beschäftigungsmaterial.

 

Zudem ist es immens wichtig, dass Sonnenlicht niemals gebündelt auf deine Hühner scheint. Hühner picken heftig nach punktueller Strahlung durch Löcher in Wänden, auch wenn solche Strahlen auf andere Tiere treffen.

 

Achtung Kannibalismus:

Blut verstärkt diese Faszination, wodurch die gesamte Gruppe an der Stelle zu picken beginnen kann. Innerhalb weniger Stunden können so tödliche Verletzungen entstehen.


Legenot

Legenot zähle ich zu den Hühnerkrankheiten, sie ist sogar ein ernstzunehmender Notfall! Hierbei hat dein Huhn Schwierigkeiten, ein Ei zu legen, was für das Tier lebensbedrohlich ist.


Ursachen

Die Ursachen für Legenot können vielfältig sein:

 

  • Übergewicht der Henne

  • Mangel an Kalzium, was zu Schalenfehlbildungen, Verformungen der Eier oder Windeiern führen kann.

  • Genetische Anfälligkeit bei erzüchteten Zwerghühnerrassen, deren Eier zu groß für die Henne sein können.

  • Stress

  • Erkrankungen im Fortpflanzungstrakt wie Tumore


Symptome

Die Symptome von Legenot sind für aufmerksame Hühnerhalter gut erkennbar und umfassen:

 

  • typische „Pinguinstellung“ beim Versuch ein Ei zu legen

  • Apathie

  • Verzicht auf Futter und Wasser

  • Durchfall und das Ausscheiden blutiger Sekrete


Was ist zu tun?

Legenot ist ein Notfall! Wende erste Hilfe jedoch nur dann an, wenn du das gelernt hast. Das Ei darf auf keinen Fall brechen! Ist das Ei nicht erreichbar, musst du sofort zum Tierarzt, um die Henne zu retten. Warte nicht zu lange, der Zustand ist lebensbedrohlich.


Mein Fazit zu Hühnerkrankheiten

Wer mich bereits kennt, weiß, dass ich es mir sehr wichtig ist, dass ihr vorbereitet seid. Es ist so wichtig, Hühnerkrankheiten zu kennen und einen Notfallplan zu haben, bevor der Fall eintritt. Das spart eine Menge Zeit, Geld und Nerven. Und manchmal rettet dein schnelles und richtiges Eingreifen dem betroffenen Huhn sogar das Leben.



Übrigens ...

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Der Kurs ist speziell von mir entwickelt und auf die artgerechte Versorgung von Gartenhühnern sowie die Krankheitsprophylaxe ausgelegt.


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Autoreninfo von Dr. Eva-Maria Casteel

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