Besonders bei wechselhaftem Wetter kommt es auch immer wieder bei den Hühnern zu Atemwegserkrankungen. Kein Wunder, den Menschen geht's ja nicht anders! Doch was sind die Ursachen und was kannst du dagegen tun? Hier schauen wir uns das mal genauer an.
Inhalt:
Welche Symptome bei Hühnerschnupfen gibt es?
Wenn du morgens in den Stall kommst und ein Schniefen oder Röcheln hörst, beziehungsweise deine Hühner ständig mit dem Kopf schütteln, um Nasensekret loszuwerden, dann kann das auf eine Atemwegserkrankung hindeuten.
Häufig ist auch der Oberschnabel stark verdreckt, da sich das Nasensekret mit Erde und Schmutz verklebt.
Schaumiges Augensekret und ein aufgesperrter Schnabel, ohne das ein Geräusch herauskommt, können ebenfalls Anzeichen eines Hühnerschnupfens sein.
Kommen Apathie und Absonderung von der Gruppe hinzu, so liegt oft eine schwere Erkrankung vor. An dieser Stelle sei bereits gesagt, dass dann umgehend der Tierarzt informiert werden sollte, doch dazu später mehr.
Halten wir also fest, Symptome sind:
Kopfschütteln
Röcheln
verklebter Oberschnabel
Schaumiges Augensekret
Schnabel aufsperren
Apathie und Absonderung von der Gruppe
Die Ursachen von Hühnerschnupfen
Deine Hühner haben also einen Schnupfen und du fragst dich natürlich "Wo haben se´ sich das denn wieder eingefangen?" Schauen wir mal, denn die Ursachen für solche Atemwegsgeräusche sind vielfältig.
Häufig gibt es einen Zusammenhang mit den aktuellen Witterungsverhältnissen. Ist es draußen regnerisch und der Auslauf feucht und matschig, kommt es schnell zur Infektion. Diese Umgebung stellt für die meisten Erreger ein ideales Klima dar.
Weitere entscheidende Gründe können sein:
Der Stall ist zu sehr aufgeheizt und der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen deshalb zu hoch (> 5 °C)
Es herrscht Zugluft im Stall
Die Einstreu ist feucht oder es ist zu wenig Einstreu vorhanden.
Nicht genügend Wärme für Jungtiere/Küken vorhanden
Der Umgang mit an Hühnerschnupfen erkrankten Tieren
Deine erste Maßnahme sollte sein, das erkrankte Tier von den anderen zu separieren, denn in fast allen Fällen sind Atemwegserkrankungen hochansteckend. Bis sich die Symptome zeigen kann es wenige Stunden bis hin zu einigen Tagen dauern.
Danach solltest du den Stall ausmisten und gründlich reinigen. Anschließend sprühst du ihn mit einem Desinfektionsmittel ein.
Tipp
Ich empfehle dir dafür unbedingt das Tragen von Handschuhen und einer Schutzbrille.
Wichtig ist es auch ein Desinfektionsmittel zu verwenden, welches sowohl gegen Viren als auch gegen Bakterien wirksam ist! Die deutsche veterinärmedizinische Gesellschaft führt eine Liste, die tagesaktuell entsprechend getestete Mittel für die Tierhaltung beinhaltet. Geflügeltierärzte helfen dir aber an dieser Stelle immer gerne weiter.
Die Desinfektionsaktion solltest du idealerweise frühmorgens beginnen. In der Regel können deine Hühner dann am Abend wieder in den Stall. Hast du Alternativen zur Unterbringung der übrigen Hühner, solltest du diese stattdessen vorübergehend nutzen. Denn bei den meisten Mitteln ist eine längere Einwirkzeit deutlich von Vorteil.
Zusätzlich kannst du in das Tränkwasser ätherische Öle geben, die speziell für Hühner auf dem Markt sind. Unten verlinke ich dir dazu meinen Onlineshop.
Tipp
Bis die Mittel bei dir sind, kannst du auch erstmal ein Menthol Bonbon in heißem Kamillentee auflösen und erkalten lassen. Die Hühner trinken die erkaltete oder lauwarme Mischung meistens sehr gut, da sie die Wirkstoffe nicht schmecken und die ätherischen Öle die Schleimhäute beruhigen.
Hast du gerade erst die ersten Symptome entdeckt und die Erkrankung ist noch nicht schwerwiegend ausgeprägt, hilft manchmal die Fütterung von gehackten rohen Zwiebeln. Die mischst du einfach für 3–4 Tage unter das übrige Grünfutter, welches idealerweise auch klein zerhackt ist.
Ist jedoch nach 4–5 Tagen keine Besserung des Allgemeinzustandes eingetreten oder verschlechtert sich der Zustand weiter, so ist der Besuch beim Tierarzt unerlässlich!
Er wird dann über die weitere Behandlung entscheiden.
Sollte es zu Verlusten kommen, so empfiehlt es sich unbedingt sofort eine pathologische Untersuchung durchführen zu lassen. Die meisten Geflügeltierärzte bieten diese Möglichkeit an und die Kosten halten sich in der Regel im Rahmen. Nach genauer Klärung der Ursache kann spezifischer vorgegangen werden und du kannst weitere Verluste vermeiden.
Das tut gut: Menthol Bonbon in Kamillentee aufgelöst und klein gehackte Zwiebeln im Grünfutter.
Weitere Atemwegserkrankungen bei Hühnern
Ein Wort noch zur aviären Influenza, der sogenannten Geflügelpest. Stets aktuelle Informationen zur weltweiten Verbreitung und zur derzeitigen Lage in Deutschland gibt das Friedrich-Löffler-Institut zusammen mit einer genauen Risikoabschätzung heraus.
Dies ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Infos findest du auf der Website des Friedrich-Löffler-Institutes.
Generell unterscheidet man übrigens bakterielle und virale Erkrankungen
Häufige bakterielle Erkrankungen:
ORT
E.coli
Häufige virale Erkrankungen:
Infektiöse Bronchitis
Mein Fazit zu Hühnerschnupfen & Co
Du siehst, wenn du schnell reagierst und ein paar Dinge beachtest, hast du gute Chancen den Hühnerschnupfen wieder in den Griff zu bekommen.
Doch warte nicht zu lang mit dem Besuch beim Tierarzt! Denn Atemwegserkrankungen werden schnell verschleppt und führen dann häufig zu hohen Verlusten.
Und noch ein Tipp zum Schluss:
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